Es ist dreiviertel Acht in der Früh. Ein Traumwetter.
Die Kinder sind in der Schule, mein Schatz, mein Zwerg und ich schlüpfen in unsere Gummistiefel, nehmen den Korb und los geht`s in den Frühlingswald.
Der Spaziergang führt uns durch die erwärmte Morgenluft. Begleitet von sanften fröhlichen Tönen marschieren wir durch laubbedeckten Waldboden,
wo seit ein paar Tagen der Bärlauch plötzlich aus dem Boden geschossen ist.
Am Wochenende noch klitzeklein, zeigt er nun zwischen einem Blütenteppich von Frühlingsknotenblumen, seine zarten grünen Blätter, die den typisch knoblauchartigen Duft verbreiten.
Jedes Jahr, sobald der Bärlauch anfängt den Waldboden zu bedecken, sammeln wir die jungen Blätter, damit der Speiseplan mit den ersten frischen Wildkräuter aufgepeppt wird.
Im Korb liegen sie fein und können nach dem Waschen und sorgfältigen Aussortieren (es können sich immer ein paar vorwitzige Ästchen oder nicht genießbare Blätter darunter mischen), weiter verarbeitet werden.
Unser Körbchen füllt sich und wir klettern über abgebrochene Äste und unter Gestrüb weiter. Nicht ohne zwischendurch den einen oder anderen Ast ins Gesicht zubekommen. Hauptsächlich ich, weil ich vor lauter Schauen nach weiteren Frühlingsblühern, nicht auf alles achte,
was sich mir in den Weg stellt.
Der Zwerg hat es da leichter, schlüpft einfach unten durch.
Für erste genug, lassen wir den Korb stehen .
Wir finden kurios wirkende scharlachrote Kelchbecherlinge, genauer gesagt, Sarcoscypta Austriaca, die laut Angaben genießbar wären. Gut, dass sie als gefährtete Art, nicht auf den Speiseplan wandern dürfen. Mir gefallen diese Pilze, die wunderschön zwischen dem Moos hervorleuchten.
Jetzt hat uns, dass Suchfieber gepackt. Wer findet noch Pflanzen oder ausgefallene Objekte.
Mein Schatz entdeckt diesen abgeschnittenen Baumstamm, mit seiner Ruine aus Lebensringen.
Verborgene Schätze im Wald? Jadoch, mehr als man glaubt.
Eine Moosbank zum Verweilen.
Baumschwämme ,die sich, wie Muscheln am Felsen,
an die Stämme haften.
Dichte Bouquets,
aus zarten lila Leberblümchen, die ich zwischen Moos und Laub finde.
Sie recken ihre Köpfe den Himmel entgegen und die Morgensonne lässt ihre Blüten aufleuchten, sodass ich sie strahlend fotografieren kann.
Sogar einige Schlüsselblumen kreuzen meinen Weg.
Schöner hätte unser Tag nicht beginnen können.
Damit unser Bärlauch frisch bleibt, müssen wir diesen malerischen Anblick zurück zulassen
und mit einem knoblauch riechenden Auto nach Hause zufahren.
Daheim wurde der Bärlauch gewaschen, trocken geschleudert und aussortiert.
Einige Blättchen sind in unserem Kartoffelsalat gelandet, die Anderen wurden zu Pesto verarbeitet.
Für meine Familie und mich gehört der Bärlauch zum Frühlingsbeginn.
Ein Zeichen, dass bald weiteres gesundes Selbstgeerntetes auf den Tisch kommt.
Vielfältig ist er und eine willkommene Abwechslung in der Küche.
Mein Pesto ist ganz easy nachzumachen.
Bärlauch ordentlich waschen und sich überzeugen, dass nichts anderes in der Schüssel ist.
Dann ein bisschen kleiner schneiden und mit einer Handvoll Mandeln oder Pinienkernen, Parmesan nach Geschmack, Salz, Pfeffer und natürlich gutem Olivenöl mischen.
Mit dem Pürierstab mixen, dass sich alles gut vermengt. Abschmecken, eventuell noch etwas nachwürzen und in passende Gläser abfüllen.
Zum Aufbewahren müssen der Bärlauch und die Mandeln immer gut mit Öl bedeckt sein.
Ich nehme gerne kleinere Gläser, damit habe ich auf die Schnelle ein nettes Mitbringsel, oder sogar ein Geschenk für den Osterhasen.
Mit Frühlingsmüdigkeit ist bei mir Schluss und ich wünsche euch, meine Lieben,
ein kommendes Stress und Hektikfreies Wochenende mit viel Sonnenschein.
Eure nach Knofel riechende
Ach, Manuela, war das gerade schön :)) Und ich liiiiebe Bärlauch und Pesto daraus (allerdings wie Du frisch, hmmmmm). Eure Augenfunde, sprich Zauberbilder, die haben mich wirklich entführt und kurz war ich mit im Wald. Für jemanden aus der Stadt doppelt schön :)
AntwortenLöschenHabt es wunderbarst - aber bei DER Beute habt ihr das sowieso :), Deine Méa
Ja Mea,
Löschenheute war es herrlicher Tagesbeginn. Die Ruhe die der Wald ausgestrahlt hat, die frühlingshafte Stimmung dazu. Perfekt.
Kann mir vorstellen ,dass du sobald es möglich ist, bei euch den Wald und das Moor besucht. Habe ich da nicht schon einmal so stimmungsvolle Bilder von dir gesehen?
Der erste Bärlauch schmeckte uns heute besonders gut. Wir werden sicher noch öfters einen holen müssen. Er ist so vielfältig und lecker. :) :)
Ich gratuliere nochmals, war gerade auf deiner Seite.
Einen feinen Abend wünsche ich dir und deinen Lieben.
Manuela
Wow wie schön deine Bilder sind Manuela....
AntwortenLöschenein Traum....
Ich liebe Leberblümchen die sind so schön.
Dein Pesto sieht seht Lecker aus, ich wusste gar nicht das es schon Bärlauch gibt.
Lasst es euch schmeken.
Liebe Grüße
Jen
Danke Jen,
Löschender Wald und die Blumen waren ein schönes Motiv an diesem herrlichen Morgen.
So zart und fein wirkt diese Anemonenart und ich freue weiters auf einen Blütenteppich voller Buschwindröschen, die ebenfalls bald den Wald bedecken werden. Die ersten Blumen sind immer was Besonderes finde ich.
Durch die letzten schönen und auch warmen Tage ist der Bärlauch früh dran. Es hat früher schon viel spätere Pflückzeiten gegeben.
Einen schönen Abend und einen guten Start in den morgigen Tag wünsche ich dir.
Manuela
Guten Morgen liebe Manuela,
AntwortenLöschenein ganz besonders schöner Waldspaziergang war das jetzt mit dir - der auch gleich meinen Tag beflügelt!!! Bei uns findet man Bärlauch nicht in der freien Natur - aber dafür in meinem Garten und ich hab mir gestern auch schon vorgenommen für heute grünen Spargel mit Bärlauchbutter und Kartofferl zu machen ;O) Letzten Freitag war ich in Salzburg - wollte dir schon schreiben, ob wir uns auf einen Kaffee im Triangel (das ist unser Lieblingslokal, wenn wir in Salzburg sind) treffen, dann hab ich mich doch nicht getraut ;0) . . . aber vielleicht klappts mal, bin ja öfters in der Gegend!
Mein Sohn wohnt ja gleich ums Eck und in Salzburg haben wir auch Freunde . . .
Ganz liebste Grüße,
Doris
Doris, der Spargel klingt lecker, auf den freue ich mich auch schon sehr.
LöschenEin Treffen in Salzburg das wäre total super gewesen. Hättest dich ruhig melden können, den dann wäre ich beflügelt zum Kaffee gekommen.
Diesen Samstag verschlägt es mich in deine Richtung. Wir besuchen Verwandte in Schärding und gehen in der Nähe von Passau essen. Den Namen des Wirtes habe ich leider nicht mehr im Gedächnis.
Aber das Nächstemal müssen wir uns sehen . Wäre spitze.
Herzlichst Manuela
Meine Beste, wie schön; da wäre ich auch mitgegangen.
AntwortenLöschenAm Morgen ist alles so unberührt und frisch. Das Leben fängt an, die Sonne geht auf. Herrliche Impressionen. Und dann der Bärlauch, leider gibt es den bei uns in den Wäldern nicht. Ich kaufe ihn bei Teegut und mache eine Suppe daraus - lecker.
Muss mal schauen, ob es schon welchen gibt.
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende mit deinen Lieben, hab dich wohl und danke dir für deinen Besuch. Christin
Oh, jetzt weißt du bestimmt nicht, dass es die Christin von Hof 9 war. ;-)
LöschenSchönen Tag liebe Christin,
Löschenes war einfach so schön im Wald, dass wir es bald wiederholen möchten. Ich war richtig ausgeglichen und die Arbeit ging leicht von der Hand.
Schade ,dass es keinen Bärlauch bei euch gibt. Ich habe mir vor Jahren einige Bärlauchpflanzen vom Wald mitgenommen und sie haben sich fleißig im Garten vermehrt.
Sie sind nur ein bisschen später dran.
Vielleicht ergatterst du ein paar Pflänzchen zum Einpflanzen.
Bei mir hat der Frühlingsputz begonnen und ich werde nun brav weiter machen.
Ein feines Wochenende mit viel Frühlingseindrücken wünsche ich dir.
Manuela
Guten Morgen Manuela,
AntwortenLöschendas war ein wirklich schöner kleiner Rundgang durch den Wald.
Danke für das leckere Rezept.
♥ liche Grüße Bianca
... ach, ist das schön bei euch - eigentlich könnte ich mir da einen Hund noch gut vorstellen :-)
AntwortenLöschenLiebe Grüße zum Osterfest - Monika mit Bente