Der Wind hat es mir gewispert, sie sind da.
Zwischen all den Frühlingsschönheiten gefällt mir das kleine, verführerische Veilchen immer sehr.
Zart und lieblich breiten sie ihre filigranen, violetten Blüten zwischen Moos und Hecken aus.
Der duftenden Magie, der seit Jahrhunderten beliebten Duft und Kultpflanze, folge ich und entdecke nicht nur sie, sondern auch einen, aus dem Winterschlaf aufgewachten, Igel,
der entlang des Zaunes spazierte.
Diesen süßen Gesell musste ich einfach meinen Kindern zeigen.
Vorsichtig und behutsam wurde er präsentiert.
Um dann wieder seines Weges zu trippeln.
Auch ich machte mich weiter auf meinen Rundgang durch den Garten.
Diese Sauerkirschenblüte streckt sich dem wunderbaren blauen Himmel entgegen
und ich stand unter einem Apfelblütendach, das bald seine Schönheit entfalten wird.
Wie immer lässt mich der Garten zur Ruhe kommen,
er strahlt Frieden aus und lässt mich entspannen.
So geht es mir meistens, wenn ich in der Natur unterwegs bin.
Doch bei der Stille bleibt es nicht, nöööö. Warum? Wir haben Besuch.
Na ja, Besuch ist es auch keiner mehr. Wir sind eher wie eine Tagesfamilie für Captain.
Ja wohl, gestatten ich bin der Captain.
Ha, das hätte er gern, aber behaupten muss er sich bei unserer Meute.
Jedenfalls ist der Lauser genauso verspielt, wie unsere Kinder.
Nur das Zerkauen der Stecken lassen die weg.
Nach dieser kleinen Ablenkung konzentrierte ich mich weiter auf die Blümchen,
die heute die erste Geige bei mir spielen.
Toll, mein Schüsselchen füllt sich langsam.
He, nicht dass ihr denkt, ich hätte einen Sprung in der Schüssel.
Aber ich habe mir vorgenommen, einen Veilchensirup anzusetzen und da brauche ich schon
ein großes Häufchen von den duftenden Liebesblümchen.
Sie sollen ja aphrodisierende Wirkung haben. Warum ist sie wohl früher
sooo gern als Veilchensorbet, kandiertes Veilchen oder als Veilchenlikör verzehrt worden?
Sogar Kaiserin Sissi liebte ihr Veilchensorbet und viele Dichter und Künstler
widmeten sich dieser zarten Pflanze.
Als Symbol für Reinheit, Demut und Unschuldigkeit kommt sie nun in mein Glas. Wo sie mit Zitrone, Zucker und Wasser, von mir mit viel Liebe zu einem leckeren Sirup verarbeitet wird.
Rezept: Blüten von Veilchen 0,4 l,
eine unbehandelte Zitrone,
0,5L Wasser, dass mit 500g Zucker aufgekocht wird.
Veilchen mit der Zitrone in einen passenden Behälter geben
und mit dem abgekühlten Zuckerwasser aufgießen.
Nun geduldig 24-48 Stunden ziehen lassen. Wer will, kocht den Sirup nochmals kurz auf.
Durch ein sauberes Baumwolltuch mit einem Trichter in ausgekochten Flaschen einfüllen.
Fertig ist ein guter Veilchensirup.
Meiner muss noch ziehen. Dabei rühre ich die oberen Blüten öfters nach unten.
Die sollen ruhig auch etwas Geschmack abgeben.
Nach dieser Arbeit backten mein Kleiner und ich schnell noch ein Paar Mürbteigküchelchen
für den Nachmittagskaffee.
Ich gebe es zu, ich bin eine Süße und mit Früchten kann ich fast keinem Gebäck widerstehen.
Aber nicht nur ich, wie ich feststellen konnte.
Der kleine Zuckerbäcker hat es sich redlich verdient.
Kaffee gibt es aber keinen,.höchstens ein Schluckerl Milch.
Nach dieser Stärkung schlendere ich weiter durch den Garten.
Mein Rosshaarsessel.
Zum Sitzen nicht geeignet, hoffe ich doch,
dass die Pflanzen weiter so gut wachsen werden, wie bisher.
Ein Einblick in den grünen Teil des Gartens,
der in den letzten Tagen meine Fingernägelmit schlammigen Erdtönen lackierte.
Jetzt höre ich Rufe aus dem inneren des Hauses. Ist die Waschmaschine fertig?
Ruft der Berg Wäsche nach faltenfreien Zustand,
damit wir alle übermorgen ordentlich zur Erstkommunion erscheinen?
Falsch gedacht.
Sehet selbst meine Lieben.
Captain ist müde und meint er dürfte auf das Sofa.
Da hat er aber falsch gedacht.
Da kann er mich nooooooch sooo lieb angucken.
RUNTER, DU LAUSER.
So für heute ist Schluss für mich und ich werde die Wäsche doch noch aufhängen gehen. Aber ich verspreche euch, morgen werde ich eure letzten lieben Kommentare alle beantworten
und euch einen Besuch abstatten.
Bis ganz dahin umarme ich euch und wünsche ein entspanntes Wochenende.