Shabby Chic, Vintage und mehr.


Freitag, 24. April 2015

Duftende Magie und Trippelfüßchen im Garten

Der Wind hat es mir gewispert, sie sind da.

 Zwischen all den Frühlingsschönheiten gefällt mir das kleine, verführerische Veilchen immer sehr.
Zart und lieblich breiten sie ihre filigranen, violetten Blüten zwischen Moos und Hecken aus.


 Der duftenden Magie, der seit Jahrhunderten beliebten Duft und Kultpflanze, folge ich und entdecke nicht nur sie, sondern auch einen, aus dem Winterschlaf aufgewachten, Igel, 
der entlang des Zaunes spazierte.
Diesen süßen Gesell musste ich einfach meinen Kindern zeigen. 
Vorsichtig und behutsam wurde er präsentiert. 





  
 
 Um dann wieder seines Weges zu trippeln.
 
Auch ich machte mich weiter auf meinen Rundgang durch den Garten.
 Diese Sauerkirschenblüte streckt sich dem wunderbaren blauen Himmel entgegen


und ich stand unter einem Apfelblütendach, das bald seine Schönheit entfalten wird.

Wie immer lässt mich der Garten zur Ruhe kommen, 
er strahlt Frieden aus und lässt mich entspannen.
So geht es mir meistens, wenn ich in der Natur unterwegs bin.
Doch bei der Stille bleibt es nicht, nöööö. Warum? Wir haben Besuch.
Na ja, Besuch ist es auch keiner mehr. Wir sind eher wie eine Tagesfamilie für Captain.
Ja wohl, gestatten ich bin der Captain.


Ha, das hätte er gern, aber behaupten muss er sich bei unserer Meute.
Jedenfalls ist der Lauser genauso verspielt, wie unsere Kinder.
Nur das Zerkauen der Stecken lassen die weg.
 


Nach dieser kleinen Ablenkung konzentrierte ich mich weiter auf die Blümchen,
 die heute die erste Geige bei mir spielen.


Toll, mein Schüsselchen füllt sich langsam.
He, nicht dass ihr denkt, ich hätte einen Sprung in der Schüssel.
Aber ich habe mir vorgenommen, einen Veilchensirup anzusetzen und da brauche ich schon 
ein großes Häufchen von den duftenden Liebesblümchen.
Sie sollen ja aphrodisierende Wirkung haben. Warum ist sie wohl früher 
sooo gern als Veilchensorbet, kandiertes Veilchen oder als Veilchenlikör verzehrt worden?
Sogar Kaiserin Sissi liebte ihr Veilchensorbet und viele Dichter und Künstler 
widmeten sich dieser zarten Pflanze.
Als Symbol für Reinheit, Demut und Unschuldigkeit kommt sie nun in mein Glas. Wo sie mit Zitrone, Zucker und Wasser, von mir mit viel Liebe zu einem leckeren Sirup verarbeitet wird.
  


Rezept: Blüten von Veilchen 0,4 l,
eine unbehandelte Zitrone,
0,5L Wasser, dass mit 500g Zucker aufgekocht wird.
Veilchen mit der Zitrone in einen passenden Behälter geben 
und mit dem abgekühlten Zuckerwasser aufgießen.
Nun geduldig 24-48 Stunden ziehen lassen. Wer will, kocht den Sirup nochmals kurz auf.
 Durch ein sauberes Baumwolltuch mit einem Trichter in ausgekochten Flaschen einfüllen. 
Fertig ist ein guter Veilchensirup.
Meiner muss noch ziehen. Dabei rühre ich die oberen Blüten öfters nach unten.
Die sollen ruhig auch etwas Geschmack abgeben.
 
 Nach dieser Arbeit backten mein Kleiner und ich schnell noch ein Paar Mürbteigküchelchen 
für den Nachmittagskaffee.




Ich gebe es zu, ich bin eine Süße und mit Früchten kann ich fast keinem Gebäck widerstehen.
Aber nicht nur ich, wie ich feststellen konnte.


Der kleine Zuckerbäcker hat es sich redlich verdient.
 Kaffee gibt es aber keinen,.höchstens ein Schluckerl Milch.
 




Nach dieser Stärkung schlendere ich weiter durch den Garten.

Mein Rosshaarsessel.
Zum Sitzen nicht geeignet, hoffe ich doch,
 dass die Pflanzen weiter so gut wachsen werden, wie bisher.


Ein Einblick in den grünen Teil des Gartens,
 der in den letzten Tagen meine Fingernägelmit schlammigen Erdtönen lackierte.

Jetzt höre ich Rufe aus dem inneren des Hauses. Ist die Waschmaschine fertig?
Ruft der Berg Wäsche nach faltenfreien Zustand, 
damit wir alle übermorgen ordentlich zur Erstkommunion erscheinen?
Falsch gedacht.
Sehet selbst meine Lieben.


 
Captain ist müde und meint er dürfte auf das Sofa.
 Da hat er aber falsch gedacht.
 Da kann er mich nooooooch sooo lieb angucken.

RUNTER, DU LAUSER.

So für heute ist Schluss für mich und ich werde die Wäsche doch noch aufhängen gehen. Aber ich verspreche euch, morgen werde ich eure letzten lieben Kommentare alle beantworten 
und euch einen Besuch abstatten.
Bis ganz dahin umarme ich euch und wünsche ein entspanntes Wochenende.



Samstag, 18. April 2015

Mein "Sesselvogel"


 
Hallo meine Lieben,
eine alte vertraute Liebe von mir sind alte Sitzmöbel.
Sobald ich einen Sessel, eine Bank oder ein Sofa sehe, empfange ich sie mit offenen Armen.
Egal ob er alt, beschädigt oder fast nicht mehr zu gebrauchen ist, es scheint, als flüstere er mir zu: "Nimm mich mit". Okay, manchmal denke ich mir, ich habe einen "Sesselvogel", aber sie gefallen mir mit all ihren Schwächen und in meinen Augen sind sie einfach schön.
"Hey Liebling, der Stuhl passt nicht mehr ins Haus! Wo willst du den hinstellen?
Kommt nicht in Frage, den kann man nicht mehr reparieren."
 Kein Argument wirkt, wenn mich ein Exemplar anlächelt, kann ich kaum widerstehen. Tief in meinem Unterbewußtsein weiß ich aber, dass mein Schatz recht hat.

Meine bessere Hälfte lässt sich dann meistens, doch noch erweichen und nimmt ihn, einmal fest durchschnaufend, mir zu Liebe mit. 
Danke, mein Schatz!
Alles was man liebt und oft verwendet, setzt im Laufe seines Lebens Patina an 
und bekommt Schrammen.
Nur wer Gebrauchsspuren und die Unvollkommenheit alter Dinge schätzt, versteht mich.
 Die, die gerne noch probiert, obwohl es für ihn, den Sessel oder der Bank, 
aussichtslos erscheint, je wieder zum Einsatz zu kommen.
Und  ich habe es probiert .
Es hat zwar ein bisschen gedauert, 
bis bei "Ihm" alles gut verleimt und vernäht wurde, 
aber nun präsentiert er sich im neuen Kleid.
 
 Der Weg dahin war nicht ohne einige Hürden zu bewältigen.
   
 Der Sessel stand schon seit einiger Zeit bei uns, doch noch nie hatte ich die Gelegenheit
beim Schopf gepackt und ihn neu gestaltet .
Bis zu dem Tag, als seine Lehne gar nicht mehr wollte.
Ein bisschen angeknackst war sie schon, als er gekauft wurde, doch unsere Familie gab ihm den Rest.
So packte mich der Ehrgeiz.
 Meine beiden Jüngsten und ich begannen, vorsichtig den Samtstoff zu entfernen.




Leider stellte sich heraus, dass nur der Stoff ihn noch am Leben hielt.
Ohne Bekleidung war das ganze Ausmaß zu sehen. 
Morsch, gebrochen, zerrissen, sein Leben hing am seidenen Faden.


Sollte er in den Garten, um als Nistplatz für Tiere verwendet zu werden?
Nein, ich wollte es probieren.
Kopfschüttelnd half mir meine bessere Hälfte.





Während des Einrichtens der Lehne und der Armstützen, 
kamen uns immer wieder morsche Holzteile entgegen, die nicht an ihrem Platz bleiben wollten.
"Der zerbröselt ja richtig. Keine Ahnung ob wir den noch hinkriegen.
Egal, wir versuchen es einfach. Wenn nicht, pflanze ich ein paar Blumen drauf."
So lief es die ganze Zeit bei unserem Geplänkel dahin.

Gute Substanz für Blumen hätte er doch. Nicht wahr? 


So sah er nach der Leimoperation aus.





Gut durchgetrocknet
ging es weiter.







Ich wüsste nicht, was ich ohne die Hilfe meines hilfsbereiten
 aber skeptischen Mannes machen würde.


Die Holzteile wurde gewaschen und geschliffen.
Danach bemalte ich seine Füße und die Lehne.

Dann die große Frage:" Welchen Stoff sollen wir verwenden.?
Hmm, mir gefallen die helle Stoffe, doch bei unseren Hosenböden und Füßen, die nicht immer die Saubersten nach Sandkasten und Gartenbenützungen bleiben,
 entschloss ich mich für den Kartoffelsack.
Robust und widerstandsfähig für Knollen, so soll er auch für unsere Mannschaft sein.
Gedacht- getan.


Stück für Stück bekam er sein neues Gewand.
 

Nach geraumer Zeit, unzähligen Stichen und breit geklopften Fingerkuppen, 
zeigt er nun sein neues Gesicht.


 Doch das Wichtigste ist, dass man  sich wieder getrost hinein setzen kann, ohne Angst zu haben, 
sich rücklings auf den Boden zu finden.

          
Jetzt steht er wieder selbstbewusst im Raum und lädt jeden ein, sich auf ihm niederzulassen.
Jetzt bin ich froh, meiner inneren Stimme gefolgt zu sein und werde in nächster Zeit wieder Ausschau nach einem alten Sessel halten, wenn mich mein Schatz lässt.:)))

Nun schicke ich nochmals einen Birnenblütengruß wie am Anfang
 und wünsche Euch ein schönes Wochenende.















Freitag, 10. April 2015

Himmelsöffnende Frühlingsblüten






Wie frisch gepflückt schmücken die Buschwindröschen mit den sonnengelben Schlüsselblumen 
den Tisch im Wintergarten.
 Zur Zeit sprießen die kleinen Grazien mit aller Macht und verwandeln den Wald und die Wiesen
 in ein Blütenmeer.


Nicht nur hübsch, sondern auf vielfältiger Weise nützlich, ist die wohlriechende Himmelsschlüsselblume.
Mit ihrem schlüsselähnlichen Blütenstand wird sie von Elfen und Nixen in der nordischen Mythologie geliebt und beschützt. Im Volksglauben gilt die Echte Schlüsselblume als Schutz und Fruchtbarkeitsmittel.
Auch als Wiesen- Primel, Frühlings- Schlüsselblume bekannt, hat dieses Primelgewächs, mit diesen zauberhaften Blüten  eine belebende Wirkung auf uns.
Ich liebe sie als Helferlein für Husten und  zur Entspannung.
Bewährt hat sich bei uns der Schlüsselblumentee aus frischen oder getrockneten Blüten.
Mit ein bisschen Honig und Zitrone ein Genuss. Besonders für Kinder, die bei den an sonst bitteren Hustentees die tollsten Grimassen schneiden.
Auch als kaltes Erfrischungsgetränk, allein durch die herrliche Farbe, ein Augenschmaus.




Heuer probiere ich etwas Neues aus. Himmelsschlüssel in Staubzucker!
Sie gelten als herzstärkend.
Dazu brauchte ich ein breithalsiges Glas, in das ich eine daumendicke Schicht Staubzucker und 
dann eine gleich dicke Schicht der gelben Blüten hineingab.
Solange wiederholen bis das Glas ganz voll ist. Als letztes eine Zuckerschicht. 
Dieses süße Mittel wird verschlossen 14 Tage lang
in die Sonne gestellt. Danach sollte es dunkel und kühl gelagert werden. 
Nach Bedarf täglich 3-4 Teelöffelchen davon naschen.



Wer sagt`s denn? Nach Kräuterpfarrer Weidinger, kann sogar Naschen gesund sein.

Ich probiere nicht ganz ihren Charme zu erliegen und pflücke nur was ich wirklich benötige, denn auch Bienen und Schmetterlinge, wie der Schlüsselblumen-Würfelfalter benötigen die himmelsöffnenden Frühlingsblüten.


 Ja, ob Sonne,Wind und Regenschauer, auf den Feldern ist überall die Essenz des Frühlings zu spüren.
Ich laufe durch neugeborenes Gras und erfreue mich an den bunten Blumen, die nicht nur dekorativ sind, sondern auch eine heilende Wirkung haben können.


Auf die Erde soll das Himmelsschlüsselchen gekommen sein, weil Petrus eines Tages seinen Schlüsselbund fallen ließ. Engel holten ihn zurück und auf der Erde blieb das Schlüsselblümchen.
In diesem Sinne wünsche ich Euch meine Lieben ein himmlisches Wochenende. 
Eure


 Manuela