Shabby Chic, Vintage und mehr.


Donnerstag, 27. August 2015

Wiederbelebung einer Truhe oder wie die K&K Monarchie bei uns einzog.


Es ist das Vergnügen der Jagd, ungewöhnliche Quellen aufzutun. 
Ich liebe es, auf die Pirsch zu gehen, um auf Flohmärkten und Haushaltsauflösungen interessante Stücke zu entdecken.
 
 
Diese besten Stücke sind für uns solche, die nach und nach zusammengetragen werden, bei denen jedes einzelne Teil von besonderer Herkunft ist und meinen Schatz und mich erinnern, 
wo wir sie gefunden haben. 
 
 
So sind diese erworbenen Objekte oft meine Schlüssel zu schönen Erinnerungen. 


So ein Stück lugte neulich wieder unter unseren zusammengetragenen Möbeln hervor.
Nur ein Eckchen und doch brachte mich dieses wieder schnurstracks auf jenen Dachboden,
wo wir unter verstaubtem Gerümpel und verborgen unter einer Last von Modezeitschriften( leider jüngeren Datums) und Plastikkisten mit leeren Vorratsflaschen, diese Truhe fanden.
 Spinnweben und der Staub von wer weiß wievielen Jahren bedeckte sie 
und beim Hochheben rieselten uns die Holzwurmbrösel auf die Schuhe.
 

 Mit alten Hozspänen und Kitt werden hier die Würmschäden verspachtelt.

 
Beide überlegten wir, ob es sich auszahlen würde, sie mit zunehmen.
 Der Preis und die tolle Größe überzeugten uns aber und deshalb trugen wir unsere Beute nach Hause.
Fest eingesprüht, geriet sie in Vergessenheit, bis dieser Tage.
 
 
Auf Arbeitsböcken( bei uns heißen sie Schragen) aufgestellt,
 wurde sie einer gründlichen Reinigung unterzogen. 
 
 
 
Schwarz über Schwarz wusch ich runter, was der eigentlichen Farbe nichts ausmachte,
bis eine gelbe Schrift zum Vorschein kam.
Und das macht sie zu etwas Besonderem. 


Der ganze Text lautet:
K&K Hauptmann
J. Schubert
40. J.(Jäger) Rgt.(Regiment)
 


Eine würdevoll gealterte, vergessene Kiste brachte uns die Monarchie ins Haus.
123 Jahre alt ( der Zeitung nach, die im inneren der Militärtruhe klebt)
 

 
 und gut gewachst,
steht sie nun als unser neuer Couchtisch im Wintergarten.
 
 
 
Verändert haben wir sie nicht, nur gut behandelt.
 
 
 Ich glaube sie mag das, 
denn ich hätte schwören können, 
letztes Mal hätte ich das Deutschmeisterlied durch den Raum klingen hören.
Da sieht man es wieder, die liebe Fantasie spielt mir Streiche
 oder war es doch das Gläschen Rotwein?
 
 
Wer es nie versucht hat, weiß nicht um das Vergnügen,
 alten Dingen aus der Vergessenheit zu einem neuen Dasein zu helfen.
 
 So wie ich euch kenne, verspürt ihr meine Lieben ebenfalls des öfteren euren Jagdinstinkt nach neuen Errungenschaften, die euer Heim individuell und gemütlich gestalten.
Da geht es euch wie mir.

 Deshalb wünsche ich euch viel Glück für euren nächsten Beutezug und genießt die letzten
 sanften und hellen Sommertage des Augusts.
Eure 
 Manuela

Donnerstag, 20. August 2015

Spätsommer mit dem Duft des Waldes und beerige Grüße aus dem Garten.

Am Tag als der Regen kam und die große Hitze ablöste, 
die Erde durstig das Elixier des Lebens aufsaugte 
und die Sicht auf die Glasmenagerie freigab, atmete ich auf.
 


 
Wie sehr ich auch die sonnigen, sehr, sehr warmen Tage genossen habe, 
die Nächte liebe ich eine Spur kühler und deshalb begrüßte nicht nur die Natur, 
sondern auch ich, die glitzernden Wasserperlen und die kühlere Luft.

 
Bei einem Waldbesuch begegneten uns filigran gesponnene Spitzennetze,


aufgereihte Wasserperlen marschierten in einer Gänsereihe die Grashalme entlang

und von hungrigen Mäulchen fabrizierte Lochstickereien ließen den Blick in den Himmel gewähren.


Winzig kleine Fröschlein hüpften erfreut über die feuchten Gummistiefel


 und wie ein rotes Zepter leuchteten reife Aronbeeren zwischen den Waldsträuchern hervor.

.
Hie und da bemerkte ich ein schelmisches Zwinkern.
Noch gut versteckt, aber überall zu spüren, der Herbst setzt seine Zeichen.




Frisches Grün vermengt sich mit gelben Blättern .




 Die Reife des Sommers ist bemerkbar.


 Schwer hängen die Brombeeren von den Sträuchern.  
Himbeeren und Blaubeeren verschmieren in Nu die Münder und Fingerchen blau.
Geschmiert wird heute auch bei mir.

Sommerlippen vom Beerenstrauch.
  Ich zeige euch heute eine fruchtige Lippenpflege aus dem Garten .

Fruchtig- himbeerig, leicht zitronig schmeckt dieser Lippenbalsam und verwöhnt auch Kinderlippen. 
Für das Rezept braucht man frisches reifes Himbeermark ohne Kerne.
Man kann auch Blaubeeren, Brombeeren u.a. verwenden.
Dafür 1-2 El Beeren, in diesem Fall Himbeeren,
 mit einem Löffel durch ein feines Sieb pressen und in einem Glas das Mark auffangen.
Für die Zutaten benötigt ihr: 50ml Öl( neutral) ich verwende Sheabutter oder Kokosöl.
7g Bienenwachs (weiß) aus der Apotheke, und das Beerenmark

Öl und Bienenwachs in einem Topf erwärmen, bis sie flüssig werden. 
Vom Herd nehmen und vorsichtig das Himbeermark unterrühren. 
Vorsicht das Öl kann spritzen!!!!
Mit einem Kaffeeschäumer oder kleinen Schneebesen alles aufschlagen, 
bis sich alle Zutaten homogen verbinden. 
In ein passendes Gläschen füllen und erkalten lassen.
 Circa drei Monate im Kühlschrank haltbar, bei Zimmertemperatur ein Monat.







Nicht nur himbeerige Küsschen gibt es, sondern auch für Süßschnäbelchen 
kleine Windbeutelchen mit Brombeeren.





Betonung auf klein.


Das war eine reine Odyssee im Land der Windbeutel.
Da liest man ein Rezept, so wundervoll und lecker. 
Brav halte ich mich an die Angaben, so wie es sein soll.
Erster Versuch. Zu weich. Statt Beutelchen, Fladenformen, 
die zwar lecker waren, aber eindeutig Ufo-Ausmaße hatten. 
Nö, nicht mit mir.


 Also der zweite Anlauf, bis zu einem Punkt perfekt. 
Plus Eier, dasselbe Ergebnis. Der Teig ist zu weich. 
Noch ein gebrannter Versuch und die Masse von vorher mische ich dazu 
( wer will schon was vergeuden.) Super! 
Der Teig hat die Reißfestigkeit und lässt sich toll auf das Backblech spritzen.
Leider ist das Volumen auf Blechhöhe geblieben 
und statt aufgetürmte Windbeutel
 wurden es kleine knusprige Brombeer- Schokokokoscreme gefüllte Miniwindchen.
Trotz allem sehr lecker und ratzfatz weg.
Ja, wer eine Meute besitzt muss eine Menge haben.:)))


Ein Stückchen Wald, gemischt mit dem schönem Wilden. 
Seidenzarter Himbeerbalsam und ganz gesittet die dunkle Brombeerschönheit im Minikleid.
 Eine Reise durch meinen heutigen Tag,den ihr hoffentlich genauso genießen könnt wie ich.
Ein Spätsommer mit seiner eigenen Würze, greift zu und lasst euch verführen, das wünsche ich euch nun meine Lieben und  danke für eure Hingabe und Treue.
Eure

 Manuela