Seit Tagen liebäugle ich mit ihm.
Eine geraume Zeit schon habe ich mich nicht um ihn gekümmert
und nun muss mein Gewissen beruhigt werden.
Ist alles in Ordnung? Was ist während dem langen Regenwetter geschehen? Wird noch was aus ihm?
Wer jetzt an ein heimliches Stelldichein denkt, den kann ich beruhigen. Mein Schatz weiß von ihm und von seiner entspannenden Wirkung auf mich.
Ja, von meinem Garten rede ich.
Mein grünes Zimmer, das seit Tagen nur einen kurzes Hallo von mir zu hören bekommen hat.
Er ist nicht groß und gehört eher zu der schattigen Sorte, aber ich mag ihn sehr.
Und jetzt wo ich schon glaubte, dass mein Gemüse Schwimmflossen bekommen
und die Blumen einen Schnorchel benötigen würden,
hat sich die Sonne hervorgetraut und deshalb verabredeten wir uns .
Eingehüllt in eine warme Strickjacke, mache mich auf dem Weg zum
Rendezvous .
Mit meinen klammen Fingern (frisch ist es noch), betrachte ich die Blätter und Blüten meiner Pflanzen, die wie ich jeden einzelnen Sonnenstrahl aufsaugen, nach Schneckenspuren und Fäulnis.
Sehe die Erdpatzen vom Hund und die fehlenden Grashalme,
wo er seine Wasserrutschpartien ausführte.
Bemerke die saftigen herrlich grünen Farnzweige,
lasse meinen Blick auf zarte Blüten fallen.
Brombeerblüten versprechen eine reiche Ernte.
Erdbeeren, Liebstöckl, Spitzwegerich im vertrauten Beisammensein.
Ein kleiner Wegweiser zu meinem Buchs.
Und weiter geht`s, begleitet von unserer Schildkröte"Sushi",
die genauso vom warmen Wetter begeistert ist und ihre Runden dreht.
Hoppla, beinahe wären wir ,Sebastian und ich gestolpert.
Da liegt noch so ein wärmebedürftiges Etwas vor unserer Einfahrt. Wo kommst du den her?
Noch ziemlich klein, aber zum Züngeln aufgelegt, betrachten wir das Ringelnatterkind.
Danach hat es ein schönes sonniges ruhiges Plätzchen bekommen.
Ja, die ganze feuchte Erde, der frische Duft der Pflanzen und die vielfältigen Grüntöne
haben mich motiviert, es so richtig anzupacken.
Weg mit den fauligen Blättern. Ausschneiden und auflockern der Erde steht auf dem Programm.
Jedoch nach kurzer Zeit und unzähligem Aufstehen und Suchen meiner Gartengeräte, die verborgen zwischen unserem Wirrwar an Möbeln versteckt sind, beschloss ich, dem ein Ende zu machen.
Da fiel mein Blick auf die alte Leiter und ruckzuck wurde sie mein Partner fürs Verstauen.
Ein paar Nägel vom Sammelsurium meines Schatzes stibitzt
und meine Gartenaufbewahrungsecke nahm Gestalt an.
Schneller geht´s nicht. Ein paar Hammerschläge, die notwendigen Utensilien auf die Nägel gehängt und fertig ist sie meine ultimative Ordnungsleiter.
Das Stückchen Rinde, das mir beim Herrichten vor die Füße fiel, bekam einige Löcher, die Herzförmig angeordnet wurden und ein Spitzenband.
Voilà, nun bekommt meine Schneckengirlande, noch ein Herz zur Verstärkung.
Alles griffbereit und wenn es nötig ist, klopfe ich einfach noch einige Nägel in die Leiter.
Hier noch ein kleiner Blick in den Spiegel der Gartenhütte, das noch ein Eckchen von meinem grünem Zimmer zeigt. Ein kleines Sammelsurium an alten Lieblingstücken.
Mein Stelldichein mit Herrn Garten geht heute dem Ende zu, aber Euch meine Lieben wünsche ich ebenfalls eine feine Zeit in den grünen, bunten Zimmern der Natur.
Vielleicht wird ein Rendezvous daraus.