Meine Besten,
wenn mich die Muse des Gartens küsst, vergesse ich die Zeit um mich herum.
Da knie ich auf Mutter Erde und buddle leidenschaftlich zwischen meinen Grünlingen herum.
Dieses Jahr bin ich ihr schon paarmal entwischt,
so war mein Gärtchen viele Male auf sich allein gestellt.
Zwar habe ich ihn bei dem heißen Wetter brav gegossen, doch zu viel ist an Arbeit liegengeblieben.
Aber heute verspürte ich regelrecht einen dicken Schmatz an meiner Wange und mit musischem Ansporn pflüge ich mich durch hart gewordene Erde, zupfe und lockere was das Zeug hält.
Meine Gartenhandschuhe vertschüssten sich nach einer Weile von allein, denn mit ihnen fehlt mir das feine Gefühl, die Pflänzchen zu ertasten und die Erdigkeit zu spüren.
So sehen meine Hände, Knie und meine Füße bald braun patiniert aus.
Diese Matscherei ist mir wohl aus meiner Kindheit hängengeblieben.
Abgelegt habe ich sie nicht, nur brav weitergeben an meine Kinderlein.
Auch diese Wühlerei geht einmal dem Ende zu und damit ich (als Vorbild) nicht als erdverkrustetes Ferkel durch das Haus spaziere, habe ich beim Brunnen eine Handbürste, ein Handtuch und brav in ihrer Schüssel liegend, auf ihren Einsatz wartend, meine Seife als ultimative Reinigungswaffe
für meine dreckigen Buddelfinger hinterlegt.
Efeu, der mich rund ums Haus begleitet (hier könnt ihr sehen wo er sich empor rankt) und seine immergrünen Blätter, die als Symbol für Unsterblichkeit in vielen Kulturen verwendet wurden und vielseitig eingesetzt werden kann.
Kaffeesud, der einen tollen Peelingeffekt mit sich bringt und nicht zu vergessen ein Hauch Zitrone, die bleichende Kräfte in sich birgt, vermengen sich mit Seifenresten zu einer Gartenseife.
Frisch geraspelte und gehobelte Seifenreste (Kernseife, Alepposeife..),
im Wasserbad vorsichtig erwärmen.
Zusätzlich etwas Wasser beimengen, bis eine cremige Substanz entstanden ist.
Hier fügt man nun frische, feingeschnittene Efeublätter, krümmeligen Kaffeesud und ein paar Zitronenraspeln oder einige Tropfen ätherisches Zitronenöl dazu.
Alles gut vermischen.
Wieder ist das Matschen angesagt.
Ich sage Euch, ich matsche und knete manchmal den ganzen Tag so vor mich hin.
Nun ist die Seife fertig zum Einfüllen in die vorbereiteten Behälter.
Einige bekommen noch Löcher, wo ich Kordeln, beziehungsweise Ketten durchziehe.
Praktisch, so kann ich sie während der Benützung auf dem Wasserhahn hängen lassen. Außerdem bleiben sie so länger an ihrem Ort und werden nicht zwischen Sandkübeln und Bällen versteckt.
Kaum betrete ich gesäubert das Haus, tritt die nächste Muse an mich heran.
Wahrlich in allen Formen tauchen sie auf und busseln mich ab.
Diesmal die Essenszubereitungsmusen, die Lauthals um ein leckeres Mahl betteln.
So angespornt wandere ich in die Küche und kreiere eine Mahlzeit für meine lieben
Pappenheimer.
Ja, wenn die Muse küsst!!!
In diesem Sinne wünsche ich meine treuen und lieben Leser
viele verführerische Küsse von Musen und
von anderen wichtigen, euch am Herzen liegenden, Wesen.
Alles Liebe und weiterhin einen schönen Sommer
Eure
Manuela