Sie warteten geduldig auf die Ernte.
"Lange genug haben wir uns die Sonne auf den Bauch scheinen lassen,
pflück uns endlich". ertönt ihr Ruf.
Sogar das jüngste Bäumchen trug, passend zur Hortensie,
ein sanftes Rouge auf seinen Wangen.
Ungeduldig zappelten sie auf ihren Ästen
und einige ließen sich sogar protestierend auf unsere Köpfe fallen.
Da ich nicht soooo faul wie die Pechmarie rüberkommen wollte,
packte ich meinen Schatz und die Leiter und los ging es zum Pflücken.
Während ich die Boden und Empfangsarbeit der Körbe übernahm,
kletterte mein Schatzerl zwischen den alten knorrigen Ästen herum.
Die höheren Gefilde sind nichts für mich, müsst ihr wissen,
da fängt alles an zu schwanken und neigt sich den Boden zu.
Ich würde, festgekrallt wie eine ängstliche Katze, jeden anfauchen,
der sich nur in meine Nähe wagt
und Feuerwehreinsätze kosten definitiv zu viel.
So bleibe ich lieber am Boden und sehe meinen Mann zu,
wie er sich, wie Tarzan, von Ast zu Ast angelt.
Langsam purzeln die saftigen Baumfrüchte in unseren Korb,
der von unten wie ein riesengroße Nest wirkt.
Per Seilzug landeten sie sicher und bald hatten
wir eine stattliche Menge dieser erntefrischen Köstlichkeiten.
Amselkuss!
So sehen glückliche Äpfel aus.
Als die Birnen das mitbekamen, beriefen sie sich auf Gleichberechtigung der Früchte und so wanderten sie in die Kiste und in jedes Täschchen meines Kittels,
aber nicht ohne vorher von uns probiert worden zu sein.
Direkt vom Baum ab in die Küche.
Das galt nicht nur den Birnen und den fruchtigen Äpfeln,
nein auch meine Wenigkeit sollte was zum Abendessen beisteuern.
Nichts ist besser als frisch auf den Tisch.
Eine verführerische Versuchung soll es sein, damit auch wirklich jeder hungrige Magen in meiner Kompanie zufrieden gestellt wird.
Birnen-Beignets, einfach und sättigend, diese Wahl habe ich nicht bereut.
Während ich am Herd brutzelte,
verbreitete sich der verlockende Geruch im ganzen Haus
und lockte die Meute zum Abendessen.
Birnen (Äpfel) in Scheiben geschnitten
und in Ausbackteig herausgebacken,
verursachten ein zufriedenes Sättigungsgefühl und das bewirkte ein ruhiges Zubettgehen.
Birnen habt dank!
Aus den anderen Früchten,
wird zu den üblichen Einkochfavoriten ( Marmelade;Mus...), vermehrt Chutney eingekocht.
Für unsere würzige Seiten.
Sehet selbst.
Ich habe aufgedeckt was uns der Sommer zu bieten hatte
und der Herbst vollendet hat.
Ich wünsche euch, meine Lieben, einen herrlichen Oktober,
wo alle Blätter bald übermutig auf den Boden sinken
und wir uns im Kerzenschein, gerne an vergangene Sonnentage erinnern werden.
In diesem Sinne habt es fein und fühlt euch fest umarmt,
Eure
Manuela